Menschenrechtsverletzung: Nur in Deutschland gibt es „Lernbehinderung“

Ca der  Hälfte der Kursteilnehmenden in L+S Schreibkursen in Hamburg wurde eine solche bescheinigt und sie besuchten Förderschulen.                                                                                    AS

Bildungsklick 10.12.2010 -Menschenrechtsverletzung: Die Bildungspolitik diskriminiert Kinder mit „Lernbehinderung“

Unter den rund 400 000 Kindern mit einer amtlich festgestellten Behinderung stellen die 180 000 Kinder mit einer „Lernbehinderung“ oder – wie man heute sagt – Kinder mit dem Förderschwerpunkt Lernen die größte Gruppe in Deutschland dar. Sie werden zumeist in Sonderschulen unterrichtet.
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„Lernbehinderte“ sind eine deutsche Spezies. In Ländern außerhalb von Deutschland werden Kinder mit Lernproblemen oder langsam lernende Kinder nicht als „behindert“ abgestempelt und ausgesondert. Die Zahl der „Lernbehinderten“ variiert von Bundesland zu Bundesland beträchtlich. Dies macht überdeutlich: „Lernbehinderung“ ist nicht objektiv wissenschaftlich feststellbar, sie ist eine soziale Zuschreibung. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Risiko am größten, eine angebliche „Lernbehinderung“ attestiert zu bekommen. Migrantenkinder haben traditionell ein auffällig hohes Sonderschulrisiko.

Die Tatsache, dass ca. 90 % der Kinder in der Sonderschule für Lernbehinderte aus Familien kommen, wo Armut im materiellen, sozialen und kulturellen Sinn Zuhause ist, offenbart die schreckliche soziale Selektivität unseres Schulsystems in einer so unverhohlenen Weise, dass es fast den Atem verschlägt.

http://bildungsklick.de

Leseprobleme von Grundschülern in Deutschland

idw: buch zur iglu studie

Aus der Pressemitteilung vom 26.07.2010

„Bayreuth (UBT). Leseschwache Kinder erhalten in Deutschland nicht im erforderlichen Umfang eine schulische Förderung. In größerem Ausmaß als lesestarke Kinder sind sie in der Schule von Gewalterfahrungen betroffen. Dies sind nur einige Ergebnisse, die in dem jetzt erschienenen dritten Berichtsband der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) vorgestellt werden. Die IGLU-Studie, die seit 2001 im Turnus von fünf Jahren durchgeführt wird, untersucht Lesekompetenzen am Ende der 4. Jahrgangsstufe in 45 Ländern und Regionen. Deutschland hat sich 2006 zum zweiten Mal daran beteiligt.“

Überschriften:   Grade der Lesekompetenz: Definitionen, Deutschland im internationalen Vergleich, Zentrale Bedeutung des familiären Umfelds,   Mangelnde schulische Förderung leseschwacher Kinder, Einflüsse der sozialen Herkunft auf die Lesekompetenz -Fernsehkonsum als Risikofaktor, Lesekompetenz und Gewalterfahrungen in der Schule

Sozialhilfe statt Förderung bei Lese- + Schreibproblemen

http://bildungsklick.de/pm/70371/sozialhilfe-statt-foerderung-bei-legasthenie/

Hannover, 14.10.2009Harald Kühn* (26) ist Legastheniker. Er hat seine Kündigung mit der Begründung erhalten, dass seine Lesekompetenz für seine Arbeit nicht ausreiche. Die Arbeitsagentur lehnt die Finanzierung einer Legasthenie-Therapie mit der Begründung ab, dass er als Kind eine Lernbehindertenschule besucht hat und dort schon gefördert worden sei. Auf der Förderschule wurde ihm aber keine ausreichende Förderung zuteil. Dank seiner guten Begabung ist es ihm gelungen, eine Ausbildung abzuschließen. ….. 

BVL, Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie

Hartz-IV : Anspruch für Kinder + Jugendliche mit LRS

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-ratgeber-alg-ii-anspruch-fuer-kinder21102.php

Und der Schulbedarf… ?
… ist in der Regelleistung nicht vorgesehen und wurde 2005 auch bei den einmaligen Leistungen nicht berücksichtigt. Ab 2009 sollen dafür nun je Kind unter 25 Jahre an allgemeinbildenden oder Berufsschulen im Jahr 100 € Beihilfe (Schulbedarf) gezahlt werden (§ 24a SGB II). Das Geld sollen die Behörden im August automatisch mit dem laufenden Alg II auszahlen. Schularbeitshilfen, Hausaufgabenhilfen laufen im Rahmen der Hilfe zur Erziehung, diese Lernhilfen sind einkommensunabhängig und müssen beim Jugendamt beantragt werden. Kinder mit Lese und/ oder Rechtschreibschwäche werden in diesem Rahmen gefördert. Infos: Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e. V. PF 1107, 30175 Hannover

Feuer löschen dürfen nur perfekte Rechtschreiber

http://bildungsklick.de/pm/68882/feuer-loeschen-duerfen-nur-perfekte-rechtschreiber/

Der BVL, Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie, setzt sich für bessere Auswahlverfahren für Bewerber ein. Die Fachkompetenz muss eine höhere Beachtung finden als die Rechtschreibkompetenz.

Hannover, 30.06.2009

Kai ist seit 10 Jahren Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr und hat eine Vielzahl von Probeübungen erfolgreich gemeistert. Sein Gruppenleiter hat ihm empfohlen, sich für den Beruf des Brandmeisters zu bewerben, weil er Kai für besonders geeignet hält. Bei der Aufnahmeprüfung ist Kai wegen seiner mangelhaften Rechtschreibung abgelehnt worden. ….

Schulen und Schüler ohne Chancen?

Zitat Bildungsklick

http://bildungsklick.de/a/68454/schulen-und-schueler-ohne-chancen/

02.06.2009(von Roland Eckert) Unser Bildungssystem ist in die größte Krise der letzten fünfzig Jahre geraten. Dabei geht es weniger um die Zahl derer, denen das vor vierzig Jahren verkündete „Bürgerrecht“ auf Hochschulzugang verwehrt bleibt. Vielmehr geht es um die, die heute gänzlich vom Eintritt in eine Erwerbsbiographie ausgeschlossen bleiben.