Stiftung Lesen : Wie lesen Jugendliche eigentlich? Nur noch digital? Oder steht das gute alte Analog-Buch weiterhin im Kurs? Diese und andere Fragen zum Leseverhalten von Jugendlichen beantwortet unsere Infografik. Sie lässt sich gut als Grundlage für Gespräche über die eigenen Lesegewohnheiten einsetzen — am besten in Kombination mit dem Video „Vom Leser zum Überflieger”, in dem Jugendliche über ihr Verhältnis zu Büchern sprechen. Infografik Jugend
Kategorie: Lesen
Schnelllesen bringt wenig
Wer im Eiltempo liest, bekommt meistens auch weniger vom Text mit. Da hilft auch das viel beschworene Schnelllesetraining nicht, wie nun eine Übersichtsarbeit zeigt.
Spektrum der Wissenschaft hier
Unterricht: Suchsel erstellen
- Den Suchsel-Generator kann man kostenlos nutzen und eigene Suchsel erstellen, ausdrucken, incl Lösung. hier bei solingoo.com
- Suchsel-Maschine suchsel
Lesen
Prof. Dr. Sascha Schroeder, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung READ
Kognitive Grundlagen der Lese-Defizite von Erwachsenen: Implikationen für die Praxis – Vortrag auf der Bilanzkonferenz 2015 alphabund
Was Kinder lesen – kognitive Konsequenzen und pädagogische Herausforderung 2014 hier
Der schwierige Weg vom Laut zur Schrift hier
Die Buchstabenhüpfer –Warum gibt es gute Leser und warum schlechte? Über das Lesenlernen weiß die Wissenschaft bisher wenig. Das will sie jetzt ändern. Zeit
Buchtipp: »Lesen als Medizin«
Kann die Lektüre eines Romans Trost spenden − oder gar heilsam wirken? Dieser Frage ist die Literaturwissenschaftlerin Andrea Gerk nachgegangen. Sie sagt: Das Lesen befreit uns aus inneren Gefängnissen und aktiviert die Selbstheilungskräfte. dradio kultur
Mit Kursteilnehmenden kann man gut Erich Kästners in der „Lyrischen Hausapotheke“ lesen. Kreatives Schreiben geht in dieselbe Richtung, siehe rechts „Kategorie“.
IGLU – Leseuntersuchung 2016
Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung – Deutschland beteiligt sich zum vierten Mal an der internationalen Vergleichsstudie LiD
Quelle: Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS), TU Dortmund
Lesetraining: Schneller lesen – mehr verstehen
Eine Studie des Forschungszentrums IDeA (Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk)zeigt die Wirksamkeit eines Lesetrainings für Kinder, das die Bearbeitungszeit limitiert. Ein von der DFG gefördertes Folgeprojekt soll nun klären, wie man Kinder mit Leseschwierigkeiten auf diesem Weg fördern kann…..
Manchmal können sich schon kleine Maßnahmen als nützlich erweisen – etwa wenn es darum geht, Kinder beim Lesen zu unterstützen. So zeigt eine Studie des Forschungszentrums IDeA , dass sich ein Lesetraining am Computer als wirkungsvoller erweist, wenn es Kinder zum zügigen Lesen anhält, indem es den Text nach und nach ausblendet. ..“ mehr bei idw
siehe auch zusätzliche Links – Lesen in Deutschland LiD
RoLeR Trainingsprogramm
RoLeR-Trainingsprogramm
Silben-Karate, Visualisierte Pilotsprache, Rostocker Lesehilfe, Blitzer-Lesetraining zur Forcierung des Lesetempos, Regeltraining mithilfe der orthografischen Regelkarte, kognitives Training der Groß- und Kleinschreibung und Entwicklung des sinnschrittgliedernden Lesens – dies sind nur einige der praxiswirksamen Strategien aus dem evidenzbasierten RoLeR-Trainingsprogramm, die auch in der Alphabetisierung mit Freude und Erfolg eingesetzt werden können.
Die Autorin, Frau Edeltraud Koschay, hat das Programm bisher als „Silben-Stämme-Stolperstellen“ herausgegeben Schon dieser Arbeitstitel weist auf die Bearbeitung aller Schriftsprachebenen hin, auch der semantisch-syntaktischen Ebene auf Basis der Satzgrammatik. Zu diesem Programm sind bereits mehrere umfangreiche Fachartikel erschienen. Weitere Angaben sind in der Beschreibung zu finden.
Zeischrift: Heilpädagogik – Wie mit einer Lupe in der Hand Fachartikel_zum_RoLeR-Trainingsprogramm_-_Schriftsprachstrukturen._Koschay
Lesen allgemein
Notiz eines Schreibers aus dem 8. Jahrundert: Oh glücklicher Leser, wasche deine Hände und fasse so das Buch an, drehe die Blätter sanft, halte die Finger weit ab von den Buchstaben. Der, der nicht weiß zu schreiben, glaubt nicht, dass dies eine Arbeit sei. Oh, wie schwer ist das Schreiben: es trübt die Augen, quetscht die Nieren und bringt zugleich allen Gliedern Qual. Drei Finger schreiben, der ganze Körper leidet.
Konsitorialrat Münchmeyer vor über 100 Jahren: Wo keine Lust zum Lesen ist, rege man sie nicht an. Es ist nicht zu wünschen, dass der Bauer Zeitungen liest. Auch das Verlangen nach guter Lektüre soll, wenigstens unter Landsleuten nicht hervorgerufen werden. Selbst Erbauungsbücher reiche man nur sparsam. Bibel, Gesangbuch, Katechismus, eine Hauspostille, ein Gebetbuch genügen, dazu am ehesten noch ein Missionsblatt.
Aus dem Buch von Daniel Pennac Wie ein Roman.
Wie man sich bettet, so liest man
(oder Die unantastbaren Rechte des Lesers)
- Das Recht, nicht zu lesen
- Das Recht, Seiten zu überspringen
- Das Recht, ein Buch nicht zu Ende zu lesen
- Das Recht, noch einmal zu lesen
- Das Recht, irgendwas zu lesen
- Das Recht, …. den Roman als Leben zu sehen
- Das Recht, überall zu lesen
- Das Recht herumzuschmökern
- Das Recht, laut zu lesen
- Das Recht zu schweigen
Lücken-Lesen (Methode zur Leseförderung)
alphaprof Lautes Lesen sowie z.B. das bereits vorgestellte Paired Reading sind sehr wichtige Methoden, um die Leseflüssigkeit zu trainieren.
Eine weitere Variante möchten wir Ihnen heute mit dem sogenannten Lückenlesen vorstellen. Wählen Sie mit Ihrem Kind oder Schüler einen Text aus, der sie oder ihn interessiert.
- Legen Sie den Text so hin, dass Ihr Kind mitlesen kann, und beginnen Sie damit, den Text laut und langsam vorzulesen. (Im Klassenkontext mit Lesetandems muss der Text entsprechend von beiden Lernenden einsehbar sein.)
- Stoppen Sie an einer Stelle – Ihr Kind soll weiterlesen. Entweder wird nur das jeweils nächste Wort vorgelesen (schwache Leser), der Rest des Satzes oder Absatzes (durchschnittliche Leser) oder bis zu einer Stelle, wo Ihr Kind spontan aufhört und Sie aufgepasst haben müssen und entsprechend wieder übernehmen.
Lernmethoden
Faktencheck zum Schuljahresbeginn: Lesen und Schreiben lernen in der Grundschule
In den nächsten Wochen werden mehrere hunderttausend Kinder in Deutschland eingeschult. Wie lernen Kinder am Besten Lesen und Schreiben? Welche Methode ist für welches Kind die Richtige? Und wie haben sich die Rechtschreibleistungen in den letzten Jahren entwickelt?
Das Mercator- Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache hat in einem Faktencheck Informationen und aktuelle Studienergebnisse zu diesem Thema zusammengestellt.
Den Faktencheck können Sie hier herunterladen.
Forschungsthema: Erwachsene mit Leseproblemen
Vortrag bei der Bilanzkonferenz Mai 2015 alphabund:
Kognitive Grundlagen der Lese-Defizite von Erwachsenen, Implikationen für die Praxis , Prof. Dr. Sascha Schroeder, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, ppp
wichtige Punkte aus dem Vortrag:
Welche Erkenntnisse lassen sich von leseschwachen Kindern auf funktionale Analphabeten übertragen? (S.10)
Es ist nicht davon auszugehen, dass zwischen dem funktionalen Analphabetismus und anderen Lesedefiziten ein kategorialer Unterschied besteht.
Was können wir tun?
Förderprogramme für funktionale Analphabeten: (S. 19)
– Bislang stand v.a. der Abbau motivationaler Barrieren und die Erhöhung der Teilnehmerquoten im Vordergrund.
– Kaum Verwendung prinzipien-geleiteter Curricula. – Teilnehmer sind sehr heterogen.
– Der Wert diagnostischer Verfahren ist umstritten.
– Es ist bislang wenig darüber bekannt, welche Förderprogramme für Erwachsene langfristig wirksam sind.
– Vorläufige Befunde sprechen häufig für geringe Effektivität.
Fokussierung auf Probleme bei der Wort- und Satzverarbeitung (S.21):
– Erhöhung der Dekodiergeschwindigkeit (Buchstaben-Laut-Zuordnung).
– Steigerung der Effizienz des lexikalischen Abrufs (flashcard reading etc.).
– Sukzessive Erhöhung der Leseflüssigkeit auf der Satz- und Textebene (repeated reading etc.), Nutzung von prosodischen Cues für die syntaktische Analyse.
– Änderung des selbst-gesteuerten Leseverhaltens, Erhöhung der effektiven Lesemenge.
Die Bedeutung von Lesen in der Freizeit
Verlag Spaß am Lesen – Kolumne von Ralf Beekveldt
„Deutschland ist bereit, funktionalen Analphabetismus gezielt zu bekämpfen.(…) Dennoch fällt bei allen neuen Initiativen eine Sache auf: Fiktive Literatur als Mittel, um besser lesen zu lernen, wird bei fast jedem Ansatz vernachlässigt.)…) “
Wiss. Studie in den Niederlanden:
„Die Resultate: Jugendliche, die kontinuierlich in ihrer Freizeit zum Buch greifen, schneiden im Durchschnitt bei Lese- und Sprachtests besser ab. Das Lesen von Büchern wirkt sich selbst positiver auf Wortschatz, technisches Lesen und Rechtschreibung aus, als dies durch schulische Aufgabenstellungen in der Regel der Fall ist. Diese Tendenz bestätigt sich am deutlichsten bei schwachen Lesern.“
Leseflüssigkeitstraining
Leseflüssigkeitstraining (LFT) beim ZUM-Grundschullernportal. hier mehr lesen
Hörspiel : Ickelsamers Alphabet
Hörspiel des Jahres 2014
Deutschlandradio 7.2.15, 20.05h hier
„Vor bald 500 Jahren erschien die erste „Teütsche Grammatica“ von Valentinus Ickelsamer. Darin unterweist er in der subtilen Kunst, „die Buochstaben recht nennen (…) und wie man’s mit den natürlichen Organis und Gerüst im Mund machet“.
Zum Trost: Laut ausgesprochen, ist Ickelsamers Deutsch auch für unsere Ohren gleich viel verständlicher. Einen Schritt weiter ging der französische Grammatiker Louis Meigret. Ickelsamers Zeitgenosse wollte nämlich die französische Orthographie der Aussprache anpassen. Doch das ist nur eine der Verbindungen, die das Liquid Penguin Ensemble auf seiner jüngsten deutsch-französischen Sprach- und Klangexpedition herausgefunden hat. “ Deutschlandradio Kultur hier