Buchtipp: Das Labyrinth der Wörter

von Marie-Sabine Roger

„Früher war ich fast Analphabet – wer weder lesen noch schreiben kann. Siehe : Unkundiger-, und ich schäme mich nicht dafür. Lesen, das ist etwas Erworbenes. Dem braucht man nicht hinterherzulaufen. (S. 41)“ Es folgen schreckliche Schulerfahrungen, die viele der Teilnehmenden in Lese-, Schreibkursen kennen.

Die Geschichte ist aus der Sicht des „Ungebildeten“ in einfacher Sprache geschrieben, er beschreibt, wie ihn eine alte Frau zum Denken und Lesen anregt. Es wäre bestimmt in Teilen in Lese-, Schreibkursen lesbar.    Hörbuch und Film.

AS

Fachbuch: Das lesende Gehirn

Wie der Mensch zum Lesen kam und was es in unseren Köpfen bewirkt.  Maryanne Wolf

http://www.welt.de/wissenschaft/article9289315/Was-Kindern-das-Lesen-schwer-macht.html

Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Martina Wiese. Das lesende Gehirn erkundet die wundersame Fähigkeit unseres Denkorgans, sich als Reaktion auf äußere Veränderungen immer wieder anzupassen und neu zu organisieren. Diese „offene Architektur“ – also die Elastizität und Plastizität – unseres Gehirns hilft den Menschen einerseits, lesen zu lernen und geschriebene Sprache zu verarbeiten, kann ihnen andererseits aber diesen Prozess auch erschweren. Maryanne Wolf beschreibt nicht nur, wie und wann sich in der Geschichte der Menschheit Schriftsysteme und Lesefähigkeiten entwickelt haben, sondern zeigt auch auf, welche Veränderungen in unseren Gehirnen stattfinden, wenn wir lesen und uns nach und nach von Leseanfängern zu immer erfahreneren Lesern wandeln. Und sie geht der Frage nach, was in Menschen vorgeht, die etwa an Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden und gegen sie ankämpfen. Wolf bringt gleichermaßen ihre persönliche Leidenschaft und ihre schriftstellerische Gabe in diese Geschichte des lesenden Gehirns ein. Jeder, der gerne liest, wird von diesem kleinen Meisterwerk populärwissenschaftlicher Literatur fasziniert sein.

Kommentar:Es ist beruhigend und faszinierend – wir arbeiten richtig.  Das Buch ist von einer Wissenschaftlerin geschrieben, die ausdrücklich den Anspruch formuliert, allgemein verständlich zu sein. Sie hat einen Sohn, der Legastheniker ist, man spürt die Empathie und die Motivation für ihre Arbeit. (A.Schladebach)

Buchtipp: Schulkummer von Daniel Pennac

http://www.freitag.de/alltag/0935-nichtnuts-pennac-leseprobe

Die schlechten Schüler heißen in Frankreich cancre Krebs/Krabbe  (weil sie quer laufen), ein solcher war Pennac und Legastheniker,  hat sich durch die Schule gekämpft, ist Lehrer geworden, hat 25 Jahre unterrichtet und ist jetzt ein berühmter Schriftsteller.  Schon das erste Buch zum Thema Lesen (Wie ein Roman) war ein Genuss zu lesen und sprach mir aus der Seele, aber dies gefällt mir noch besser.

Dies Buch sollte jede/r LehrerIn lesen.  Es ist kein Ratgeber-Buch „Wie unterrichte ich richtig“,  drückt auch nicht auf die Tränendrüse „Ich habe so gelitten in der Schule“.

Schwierig ist nur das französische Schulsystem zu verstehen, aber das kann man einfach überlesen.

Almut