Forscher entdecken Ursache für Leselernschwäche / Legasthenie

  • Überraschende Studie zur visuellen Verarbeitung bei Legasthenie,von David Gerlach | 23. Juli 2013   hier  

http://www.legasthenie-adhs-dyskalkulie.com/     Davis Methode
http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2012/44.html    Preisgeld für die „legasthenie-freundliche Hochschule“ Würzburg

  • Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, 6. August 2012,  ganzer Artikel hier
„Die Leselernschwäche hat ihre Ursache in der Signalverarbeitung im Gehirn
Für die erfolgreiche Teilhabe am Leben ist es wichtig, lesen und schreiben zu können. Dennoch haben viele Kinder und Erwachsene Schwierigkeiten, diese Fähigkeiten zu erwerben, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gibt. Sie leiden unter Lese-Rechtschreib-Schwäche, die vielerlei Symptome haben kann. Dank der Forschungen von Begoña Díaz und ihren Kollegen vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sind wir nun einen großen Schritt weiter, um die Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche zu verstehen. Die Wissenschaftler haben einen wichtigen neuronalen Mechanismus hinter der Leselernschwäche (Legasthenie) aufgedeckt und gezeigt, dass viele der Schwierigkeiten bei Legasthenie möglicherweise auf die Fehlfunktion des medialen Kniehöckers im Thalamus zurückzuführen sind. Die Ergebnisse liefern eine wichtige Basis, um Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. …“
  • Hinweis auf die Forschungsergebnisse hier ,  die Kommentare beachten, besonders  die links von Manuela Engl

Legasthenie aus der Sicht der leo-Studie

leo.-Newsletter-07-2012-Legasthenie   Anschreiben des Newsletters:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie oft sind wir gefragt worden, ob Legasthenie (hier synonym verwendet mit LRS) und Analphabetismus miteinander einhergeht. Wir haben dazu nur begrenzte Daten, nämlich aus der Aufstockungsstichprobe (leo.-Boost) im unteren Bildungssegment.
Viele von Ihnen sagen uns immer wieder, Legasthenie sei „ein Mittelschichtproblem“. Dazu haben wir leider keine Daten, denn der leo.-Boost enthält ausschließlich Personen, die höchstens einen Hauptschulabschluss vorzuweisen haben. In dieser Gruppe erklärt die Legasthenie-Diagnose jedoch nur einen Teil des Analphabetismus. Und die gute Nachricht: Trotz Legasthenie-Diagnose in der Kindheit sind selbst im unteren Bildungssegment 18% der Betroffenen später tadellos literalisiert.
Ob die berichtete Legasthenie-Diagnose als Ausrede fungiert oder ob es plausibel ist, dass sie vorgelegen hat, diskutiert v.a. Ulrike Fickler-Stang basierend auf Daten aus dem AlphaPanel: Fickler-Stang, Ulrike (2011): Retrospektive Deutungen von Brüchen im Schriftspracherwerb. Die Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) als eine Ursache für Analphabetismus. In: Grotlüschen, Egloff (Hg.): Forschen im Feld der Alphabetisierung und Grundbildung. Ein Werkstattbuch. Münster, Waxmann

Die Kollegen Jascha Rüsseler und Michael Grosche arbeiten ebenfalls am Thema, leicht recherchierbar über ihre Beiträge in referierten Journals sowie Buchpublikationen, teils sogar online verfügbar.

Mit sommerlichen  Grüßen aus Hamburg, Ihre Anke Grotlüschen, Klaus Buddeberg und Wibke Riekman

  • siehe auch Kategorie Legastenie und der Artikel Unterschied:  Legasthenie –  (funktionaler) Analphabetismus?  hier

Internationaler Ländervergleich Legasthenie: Von den Besten lernen!

hier mehr Bundesverband Legasthenie

„In einem internationalen Ländervergleich wurde dokumentiert, dass in Deutschland die Potenziale von jungen Menschen mit einer Legasthenie nicht ausreichend gefördert werden.

Best Practice Beispiele aus Deutschland und dem Ausland sollen motivieren, bereits erfolgreiche Modelle bundesweit auf Schulen zu übertragen.  Der internationale Ländervergleich steht hier zum Download bereit.“

Aktuelles zum Thema Legasthenie

Vortrag bei der Fachtagung  des EÖDL in Salzburg  am 2.6.2012   

Albert M. Galaburda,  M.D. Harvard Beth Israel Deaconess Medical Center Boston, Massachusetts, USA

Development Dyslexia: The Intersection of Genes, Brains und Societies

(Entwicklungsbedingte Legasthenie: eine wechselseitige Beziehung zwischen Genen, Gehirn und Gesellschaft)

auf  Deutsch hier       Mitschnitt des Vortrag bei legasthenie coaching

Der Anfang des Vortrages:
„Legasthenie ist das beste Beispiel der wechselseitigen Beziehung zwischen Kultur und Biologie. Als solche ist sie ein Modell kognitiver Entwicklungsstörungen. Um Legasthenie in einem Kind hervorzubringen, bedarf es der Kombination von kultureller Prädisposition, genetischem Hintergrund und ungewöhnlicher Hirnentwicklung. Ein isoliertes Auftreten eines dieser Umstände reicht in den meisten Fällen nicht aus, um eine Legasthenie im Kind hervorzurufen. In meinem Vortrag werde ich auf die kulturellen Aspekte hinwiesen, die sich hauptsächlich auf die zu lesende Sprache beziehen. Ich werde auf die genetischen Einflüsse zu sprechen kommen und darauf, wie sie entdeckt wurden, auf ihre Bedeutung und die Art, in der spezielle Gene ungewöhnliche Hirnvarianten hervorbringen, die unter spezifischen kulturellen Umweltbedingungen ein Kind für Legasthenie anfällig machen. …“

sieh auch hier http://www.freie-pressemitteilungen.de

 

Legasthenie: Kinder lernen leichter Lesen durch größeren Buchstabenabstand

Dasselbe gilt bestimmt für Erwachsene. Man muss nur die Formatierung ändern. AS

Der ganze Artikel  bei TheEpchTimes hier

„Washington – Eine simple Maßnahme erleichtert Kindern mit Legasthenie das Lesen: Wenn die Buchstaben eines Textes weiter auseinander stehen als im Normalfall. Diese einfache Anpassung in der Textformatierung genügt bereits, damit Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche schneller und fehlerfreier lesen als zuvor. Das hat ein internationales Forscherteam in Tests mit italienischen und französischen Kindern festgestellt. Offenbar verhindere der besonders große Buchstabenabstand, dass die Legastheniker durch die benachbarten Lettern abgelenkt und in ihrer Worterkennung gestört werden. Diese einfache Anpassung könne daher entscheidend dazu beitragen, den Kindern beim Lesen zu helfen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (doi:10.1073/pnas.1205566109)….“

Hier bei healthnewsnet

Legasthenieforschung: Schwerpunkte und Folgen

LEGAKIDS.de beschäftigt sich mit dem Thema ganzer Artikel hier

„Der Schwerpunkt der Legasthenieforschung liegt derzeit auf medizinisch-psychologisch orientierten Projekten. Sie suchen nach den genetischen und neurokognitiven Besonderheiten von Kindern, die sich beim Erlernen der Rechtschreibung und/oder des Lesens schwertun…..

und ist der Meinung

„Daher wäre es dringend notwendig, auch den anderen (Teil-)Disziplinen wieder mehr Gewicht zukommen zu lassen: Pädagogische Psychologie, Didaktik, Schulforschung, Motivationspsychologie, Ressourcenforschung, Psychotherapieforschung uvm. …“

Ursachen von funktionalem Analphabetismus

Übernommen von „Spaß am Lesen“

In der Dezember-Ausgabe von „Bild der Wissenschaft“ stand ein interessanter Beitrag zur Entstehung von funktionalem Analphabetismus.
Neuropsychologen aus Magdeburg haben drei Jahre lang die biologischen Ursachen von funktionalem Analphabetismus untersucht. Sie fanden zwei Auslöser, die zusammen ein hohes Risiko bilden:
Einerseits eine genetisch bedingte Anfälligkeit und andererseits eine belastende Lebenssituation im Schulalter.
Den Artikel lesen Sie hier.

Test zur Legasthenie-Erkennung

„Ob ein Kind eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat, lässt sich offenbar schon im Kindergarten-Alter mit einem einfachen Test erkennen. In einem Experiment stellte sich heraus, dass betroffene Kinder Schwierigkeiten mit Aufgaben haben, die hohe visuelle Aufmerksamkeit erfordern.   … …

Bisher hätte man vor allem Schwierigkeiten im Hören und Verstehen von Sprache als Hauptproblem bei der Legasthenie angesehen. Überraschenderweise seien die Defizite in der visuellen Aufmerksamkeit aber ebenfalls deutliche Vorzeichen für eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. …“

  • Bundesverband Legasthenie zur umstrittenen Methode Davis.Methode hier bei ökotest
    Krankenkassen zahlen Legasthenie Test, aber nicht die Therapie
    Stellungnahme zur Methode hier

Brauchen wir Inklusion für „Legastheniker“?

Die Presse „…  ist voll mit Beiträgen zur Inklusion und debattieren damit, wie die UN-Konvention zur bildungstechnischen Gleichbehandlung Behinderter umgesetzt werden soll. Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift PRAXIS Fremdsprachenunterricht (Ausgabe ist sehr lesenswert!) zum Schwerpunkt Inklusion hat mich dazu gebracht, dieses Thema auch einmal aus der Perspektive Lese-Rechtschreibstörung/Legasthenie zu betrachten. . ..“  hier weiter im Artikel im Blog  von David Gerlach

Was ist eigentlich Inklusion?  In 80 sek erklärt es das Video hier

LRS – Englisch / Fremdsprache

  • Duden Institute 4/16  Grammatische Strukturen begreifen
  • Aufsatz in der Zeitschrift LeDy 2/2012 vom BVLegasthenie , S 30 ff , leider nicht online
    Vorschläge zur  effektiven Betreuung von Legasthenie im Englischunterricht

    Elke Schneider (Ph D, ) Winthrop  University, E-Mail:  schneidere@winthrop.edu
  • Reading Painter (Methodensammlung)   hier
  • LEGASKIDS.de   hat das Thema aufgegriffen  hier
  • Der Blog von  David Gerlach   hier
    Dieser Blog beschäftigt sich mit Legasthenie und LRS. Im Rahmen meiner Forschungstätigkeiten zum Komplex „Legasthenie/LRS in der Fremdsprache Englisch“ werde ich hier im Blog sowohl über dieses Thema als auch über angrenzende Bereiche schreiben.“
  • English Sight Words  hier  ,  PDF  Liste hier
  • 2006, Legasthenie in der Fremsprache Englisch hier
  • ppp ,12.04.2010 Legasthenie und Fremdspracherwerb   hier

 

Reinhard Mey: Der unendliche Tango der deutschen Rechtschreibung

Liebe KollegInnen,
wusstet ihr, dass Reinhard Mey Zeit seines Lebens mit der Rechtschreibung gekämpft und auch ein Lied darüber geschrieben hat?
Spielt es doch mal euren TN vor, bestimmt tut es ihnen gut zu hören, dass auch ein berühmter Barde wie Mey mit den gleichen Problemen kämpft wie sie! hier hören
Leider kommt nur der Ton, das Bild läuft zumindest bei mir nicht. Es lohnt sich, bis zum Ende zuzuhören, weil er es auch noch kommentiert!                                                                                   Kursleiterin Doro aus HH

Hier der Text  DER UNENDLICHE TANGO DER DEUTSCHEN RECHTSCHREIBUNG

Frühtest zur Diagnose von Legasthenie – bahnbrechend oder belastend?

Kritische Anmerkungen zu diesem Projekt

Zukunftsszenario

Das klingt toll und nach schöner neuer Welt: Man untersucht die „Patientengruppe“ im Kleinkindalter, wählt die genetisch und neuronal prädestinierten „Legastheniker“ aus und behandelt sie. Bis zur Schule sind sie dann fit, um ohne Probleme lesen und schreiben zu lernen.
Gemessen an der Anzahl der Übernahmen der Pressemitteilung in Online-Portale hat dieses Szenario offenbar einen hohen Nachrichtenwert.

Allerdings geben die Forscher keinerlei Hinweis darauf, wie denn nun nach der Diagnose der „identifizierte Legastheniker“ therapiert werden soll. Und auch nicht, was eine solche Untersuchung bei Eltern, Erzieherinnen und  Kindern auslösen und wie sie sich auf unser Erziehungs- und Bildungssystem auswirken würde.

Kritikpunkte am „Frühtest zur Diagnose von Legasthenie“ …

Ganzer Artikel hier  Legakids

 

Gehirn von legasthenischen Kindern tickt anders

„Unterschiede in der neuronalen Aktivität könnten Früherkennung verbessern

Kinder mit Legasthenie haben bereits vor dem Beginn des Lesenlernens veränderte Gehirnfunktionen. Zwei Gehirnareale, in denen unter anderem gehörte Worte verarbeitet werden, sind bei diesen Kindern weniger aktiv als normal. Das zeigt, dass diese Veränderungen nicht erst durch die Probleme beim Lesenlernen entstünden, wie zuvor teilweise angenommen. Stattdessen deute alles daraufhin, dass sich die Unterschiede im Verhalten und in der Verarbeitung von Sprache bei diesen Kindern bereits in den ersten Lebensjahren entwickelten.

Möglicherweise seien sie sogar angeboren, berichten US-amerikanische Forscherinnen im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Diese Erkenntnis könne dabei helfen, betroffene Kinder früher als bisher zu erkennen und gezielt zu fördern….“

weiter bei scinexx
Man beachte auch die weiteren Artikel zum Thema weiter unten, z.B. das Legasthenie Gen wurde schon 2006 entdeckt, aber bewirkt hat das nichts. AS

siehe auch Tagesspiegel

 

Legasthenie – bessere Therapie dank Früherkennung

13. Januar 2012 Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie und das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften aus Leipzig entwickeln gemeinsam einen Frühtest zur Diagnose von Legasthenie. Ziel ist es, Legasthenie bereits im Kleinkindalter zu erkennen und dadurch früher und effektiver zu behandeln.    weiter hier

Kritischer Artikel dazu bei Legakids  Frühtest zur Diagnose von Legasthenie – bahnbrechend oder belastend?
„…Anhand der medizinischen Untersuchungen wird letztlich willkürlich eine Grenze zwischen „normal“ und „gestört“ gezogen – die Bandbreite von Normalität kindlicher Voraussetzungen und Entwicklungen wird immer enger gefasst. Dadurch werden immer mehr Kinder mit Diagnosen belastet und stigmatisiert. Statt ihre Möglichkeiten Interessen und Begabungen zu fördern, wird auf ihre vermeintlichen Defizite fokussiert. ….“